Ein Sprichwort lautet: Gegensätze ziehen sich an. Genauso gut gibt es jedoch auch den Spruch: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Was stimmt denn nun und bei welcher Konstellation ist es von vorneherein gleich klar, dass eine Beziehung so wohl nicht funktionieren wird? Ein gutes Beispiel: Veganer und Fleischfans – Hier ist doch absehbar, dass die Beziehung scheitert, oder?

Lang- oder kurzfristige Beziehungen?

Im Grunde liegt in der Aussage “Gleich und Gleich gesellt sich gern.” genauso viel Wahrheit, wie in “Gegensätze ziehen sich an.”. Entscheidend ist dabei jedoch, wie beide Partner ihre Beziehung betrachten.

Gegensätze können prima voneinander profitieren, denn der eine kompensiert die Fehler des anderen. Wenn Sie zum Beispiel einen Partner haben, der gerne aufräumt, Sie selbst jedoch eher ein Chaot sind und gerne Dinge liegen lassen, können Sie sich gegenseitig darin unterstützen, dass die gemeinsame Wohnung trotzdem sauber bleibt.

Je ähnlicher beide Partner jedoch sind, desto unproblematischer ist es, eine langfristige Beziehung aufzubauen. Interessenskonflikte gibt es hier zum Beispiel relativ selten. Streit gehört zwar zu jeder Beziehung, doch seien Sie ehrlich: Liegen Sie mit Ihrem Partner gerne im Streit? Wer beweist sich schon gerne jeden Tag aufs Neue und versichert dem anderen, dass er es ernst meint, auch wenn er gewisse Dinge nicht so sieht, wie man selbst?

Bei der Frage, ob Sie lieber einen gegensätzlichen Partner haben, oder nicht, hängt in erster Linie davon ab, wie gut Sie und Ihr Partner streiten können. Denn es gibt durchaus Partnerschaften, in denen ein Streit auf ruhiger Ebene geklärt wird, in dem beide sachlich bleiben und am Ende eine Lösungsfindung möglich ist. Geraten Sie oder Ihr Partner stattdessen leicht aus der Fassung, stellen Sie sich die ehrliche Frage, ob Sie diesen Zustand dauerhaft ertragen möchten.

Veganer vs. Fleischliebhaber – Kann das gut gehen?

Stellen Sie sich vor, Sie lernen jemanden kennen. Ihr erstes Date geht ins Restaurant und Sie freuen sich darauf, ein gutes Essen mit ihrem potenziellen Partner zu verleben. Sie bestellen ein leckeres Rindersteak und Ihr Gegenüber einen Salat, ohne jegliches Fleisch. Sie verstehen sich gut, gehen eine Beziehung ein und wenn es zur Sprache kommt, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen, wird es immer häufiger zum Thema, dass dort kein Fleisch auf den Tisch kommt. Würden Sie wegen Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zum Veganer?

Zunächst einmal: Wenn Sie bereit dazu sind, es auf einen Versuch ankommen zu lassen – Go for it! Womöglich bemerken Sie währenddessen aber, dass Ihnen eindeutig etwas fehlt. Zwar gibt es den einen oder anderen Veganer, der kein Problem damit hat, dass in seinen Pfannen ein Stück Fleisch gebraten wird. Die Anzahl derer, die dies strikt ablehnen, ist jedoch größer. Langfristig wird dies für Sie zu einem Problem, bei dem Sie sich fragen sollten, ob Sie damit dauerhaft zurechtkommen.

Einen Mittelweg zu finden, wird während des Zusammenlebens zwischen Fleischesser und Veganer schwierig. Dieser Zustand ist leider einer der wenigen, bei denen es meist keinen anderen Ausweg gibt, als sich voneinander zu trennen. Allerdings sollten Sie sich mit dieser Angelegenheit nicht erst dann beschäftigen, wenn Sie kurz davor sind, Ihren Partner zu heiraten, sondern möglichst schon vor dem Einzug in eine gemeinsame Wohnung.

Anders sieht die Situation aus, wenn Sie es gar nicht erst in Erwägung ziehen, mit Ihrem potenziellen Partner oder der Partnerin eine langfristige Beziehung einzugehen. Denn in dieser Konstellation kann es durchaus gut gehen, wenn Sie Ihre Vorlieben beim Essen nicht miteinander teilen.

Eine Beziehung bedeutet Kompromisse

Wenn Sie wirklich nach jemandem suchen, mit dem Sie Ihr Leben verbringen können, müssen Sie immer davon ausgehen, dass ein Kompromiss unausweichlich ist. Dabei ist es jedoch wichtig, dass sowohl Sie als auch Ihr Partner bereit dazu sind. Einseitig sollte so etwas nie ablaufen.

Besitzen Sie beispielsweise einen Fehler, an dem sich Ihr Partner ständig stört und Sie darauf aufmerksam macht, überlegen Sie, ob Sie ernsthaft etwas daran ändern können. Bleiben Sie am Ball. Gleiches können Sie jedoch auch von Ihrem Partner erwarten. Diskutieren Sie, behandeln Sie sich dabei aber stets mit dem nötigen Respekt.

Einige Eigenschaften lassen sich mit der gemeinsamen Beziehung vereinbaren, ohne sich selbst zu verleumden. Daneben gibt es jedoch auch eine Menge Gegensätze, die sich einfach nicht unter den Teppich kehren lassen.