Vorurteile beim Dating – was Lesben erleben

Klischees gibt es seit Menschengedenken – und leider auch heute noch. Obwohl die Gesellschaft besonders in den letzten Jahren einiges an Toleranz zugelegt hat, bestehen manche Vorurteile weiterhin. Einige Menschen hegen sie vor allem gegen lesbische Frauen. Manchmal ist ihnen das vielleicht gar nicht bewusst – sicher hat jeder bei einem lesbischen Paar schon einmal gedacht: „Wer ist die Frau, und wer ist der Mann in dieser Beziehung?“ Vielleicht ist dieser Gedanke (oder gar die direkte Frage) nicht böse gemeint. Sie überschreitet aber trotzdem eine private Grenze und basiert auf Unwissenheit.

1. Vorurteil: Lesbische Frauen sind „Mannsweiber“.

Kurze Haare, kurze Nägel, Fußballspieler – so sehen Lesben in den Köpfen vieler Menschen aus. Genauso sinnlos wie diese Annahme wäre es zu sagen, dass die Lieblingsfarbe aller heterosexuellen Frauen rosa oder pink ist. Oder, dass alle heterosexuellen Männer Autofans sind. Generalisierungen wie diese treffen grundsätzlich nicht zu und sollten deshalb vermieden werden.

2. Vorurteil: Eine Frau ist der Mann, die andere die Frau

Dieses Vorurteil ist auf mehreren Ebenen falsch. Zunächst impliziert es, dass eine Partnerschaft konstant mit einer männlichen und einer weiblichen Rollenverteilung funktioniert. Außerdem übernimmt der biologische Mann in einer heterosexuellen Beziehung demnach immer die männliche Rolle, während die biologische Frau immer die weibliche Rolle erfüllt. Alle Menschen tragen sowohl weiblich als auch männlich konnotierte Eigenschaften in sich.

Wenn „Dominanz“ beispielsweise als männliche Eigenschaft angesehen wird – wie kommt es, dass wir bei manchen Paaren denken: „Bei den beiden hat sie aber deutlich die Hosen an“? In keiner Beziehung sind die „Rollen“ zu jeder Zeit gleich verteilt. Besondere Lebensumstände, Situationen oder auch je nachdem, mit wem ein Paar in Kontakt ist, können sie unterschiedlich auftreten oder ausgeprägt sein.

3. Vorurteil: Lesbisch sein ist eine Phase

In der Regel ist das Lesbischsein keine Phase, denn es ist keine bewusste Entscheidung. Heterosexuelle Menschen haben auch nicht eines Tages bewusst entschieden, dass sie nicht das gleiche Geschlecht anziehend finden, sondern das jeweils andere. „Phasen“ können Hobbies, Musikgeschmäcker oder Stimmungen betreffen – nicht aber unser Lebenskonzept.

Natürlich machen Menschen aus verschiedenen Gründen Erfahrungen. So kann es vorkommen, dass eine Frau einen Lebensabschnitt mit einer anderen Frau verbringt – und danach feststellt, dass sie lieber mit einem Mann liiert wäre. Dann war ihre Beziehung zu der Frau aber keine „lesbische Phase“ – denn sie hat festgestellt, dass sie nicht lesbisch ist –, sondern eine Erfahrung.

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4. Vorurteil: Lesben haben immer schlechte Erfahrungen mit Männern

Dieses Klischee wird leider durch einige Frauen bedient, die nach einer unschönen Beziehung mit einem Mann leichtsinnig „Ich probiere es dann mal am anderen Ufer“ herausposaunen. Natürlich steht jedem Menschen frei, Erfahrungen zu machen. Manchmal gefällt dieser Frau die Erfahrung, und sie wird bisexuell. Allerdings ist eine negative Erfahrung mit einem Mann kein Auslöser zum Lesbischsein.

Es kann gut sein, dass viele Lesben zunächst versuchen, einen Mann zu daten, weil sie sich selbst und ihre wahre sexuelle Orientierung noch nicht kennen. Allerdings bemerken sie in diesen Fällen bereits lange vor einer schmerzhaften Trennung oder einem Betrug, dass diese Art von Beziehung nichts für sie ist, und dass sie sich eher zu Frauen hingezogen fühlen.

Die Annahme, dass lesbische Frauen die „Übriggebliebenen“ sind, die schlichtweg keinen Mann finden, impliziert wieder, dass das Lesbischsein eine bewusste Entscheidung ist – was nicht zutrifft.

5. Vorurteil: Lesbische Frauen können keine weiblichen Freunde haben

Lesbische Frauen verlieren nach ihrem Coming Out all ihre weiblichen Freunde, da die „Gefahr“ besteht, dass sie sich in ihre Freundinnen verlieben – soweit die Annahme. Diese lässt sich allerdings recht schnell aus der Welt schaffen, wenn Sie einmal an sich selbst denken: Haben Sie Freunde des anderen Geschlechts?

Oder: Finden Sie grundsätzlich jeden Vertreter des anderen Geschlechtes attraktiv? Sicher haben Sie einen „Typ“, der Ihnen besonders gut gefällt. So geht es auch lesbischen Frauen.

6. Vorurteil: Zwei Frauen können nicht „richtig“ miteinander schlafen

Was bedeutet es überhaupt, „richtig“ miteinander zu schlafen? Gibt es auch für heterosexuelle Paare nur eine einzige, richtige Form von Sexualität? Dieses Klischee spielt natürlich auf die Penetration an. Doch das ist selbstverständlich nicht die einzige mögliche Art und Weise, miteinander zu schlafen – weder für Lesben noch für Schwule oder Heterosexuelle.

Bei der körperlichen Liebe ist alles „richtig“, was den Beteiligten gefällt. So schlafen lesbische Frauen sicherlich anders miteinander als schwule oder heterosexuelle Paare – aber anders bedeutet nicht „falsch“.

Fazit: Mit diesen Vorurteilen kämpfen homosexuelle Frauen

Vorurteile sind menschlich – denn meistens basieren sie ganz einfach auf Unwissenheit. Klischees über lesbische Frauen verbreiten sich nur unter den Menschen, die noch keine Berührungspunkte zu homosexuellen Frauen oder gar Paaren hatten. In Kontakt mit dem fremden Lebensstil bemerkt man allerdings recht schnell, dass die gängigen Vorurteile keine vernünftige Basis haben. Wichtig ist es dann, die falschen Annahmen nicht nur zu vergessen, sondern auch jedes Mal auf ihr Falschsein hinzuweisen, wenn sie erwähnt werden.

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