Was die Sexstellung über die Partnerschaft verrät

Paare, die schon viele Jahre zusammen sind, haben oft ein Problem mit der Routine. Ein Gewohnheitseffekt stellt sich ein. Sind verrückte Sexstellungen nun sehr wichtig und sollten die Partner unbedingt öfter mal wechseln? Oder sorgen Lieblingsstellungen gar dafür, dass der Sex umso schöner wird? Wir klären auf.

Die erste Phase der Beziehung

Wenn die Liebe noch ganz frisch ist, dann befinden sich die Paare in einer Art Findungsphase. Sie kennen sich noch nicht besonders gut, wissen nicht genau, was gefällt. Sie setzen daher vor allem ganz am Anfang auch relativ bekannte Stellungen.

  • Missionarsstellung: Die Missionarsstellung ist der absolute Klassiker, aber definitiv nicht langweilig. Beide Partner sind sich nahe, schauen sich in die Augen und genießen den Akt. Die Stellung ist daher nicht nur in der Kennenlernphase der Klassiker, sondern vor allem auch in langjährigen Beziehungen.
  • Löffelchen-Stellung: Ebenfalls sehr beliebt ist diese Stellung, bei der sich beide Partner quasi auf Augenhöhe begegnen. Sie können sich anschauen, kommunizieren und sehr liebevoll agieren. In einer Beziehung steht die Löffelchen-Stellung für Gleichberechtigung und Intimität.
  • Doggystyle: Wenn es in der Beziehung etwas heißer hergeht, dann gehört diese Stellung oft zu den beliebtesten Positionen. Sie signalisiert Leidenschaft, aber auch viel Selbstbewusstsein. Die Position kann außerdem für sehr erotische Momente sorgen, wenn sie von beiden Partnern gleichermaßen bevorzugt wird.

Generell wird in der ersten Findungsphase aber auch viel erkundet, experimentiert. Oft sind beide Partner mutig und abenteuerlustig. Es kommt aber ganz auf die Personen an. Wer auf der „sicheren Seite“ sein möchte, probiert es mit den genannten Stellungen.

Das Ziel während dieser Phase ist es, die Vorlieben des neuen Partners zu entdecken. Aus diesem Grund probieren wir gerne auch viel aus. Dazu kommt, dass wir unseren Liebsten oder die Liebste indirekt beeindrucken wollen. Wer nicht mal etwas ausprobiert oder riskiert, gilt schnell als langweilig. Das möchte niemand – schon gar nicht zu Beginn einer Beziehung.

Wenn ein Paar zusammenwächst

Ist die Beziehung schon etwas gefestigt, wachsen die beiden Partner zusammen. Die Beziehung wird inniger und das zeigt sich auch in den bevorzugten Stellungen.

  • Reiterstellung: Oft ist der Mann zu Beginn einer Beziehung dominanter (Stichwort Doggystyle). Das ändert sich nicht selten während der Beziehung. Bei der Reiterstellung sitzt die Frau auf ihrem Partner und zeigt damit deutlich, wie schnell und intensiv sie es mag.
  • 69: Wem auch die sexuelle Gleichberechtigung sehr wichtig ist, findet mit dieser Sexstellung garantiert Erfüllung. Beide Partner werden oral befriedigt – und zwar gleichzeitig.

In dieser Phase der Beziehung zieht es die beiden übrigens oft auch an verrückte Orte. Sie kennen sich mittlerweile gut, sind aber noch sehr abenteuerlustig. Hier darf es dann auch ruhig etwas verrückter zugehen, wenn beide Partner Lust darauf haben. Das Bett ist demnach nur noch gelegentlich ein Ort der Zweisamkeit.

Die Phase des Alltags

Wenn die Gewohnheit kommt, schläft bei einigen Paaren auch das Liebesleben ein. Doch das muss nicht sein. Viele langjährige Paare lieben sich auch körperlich noch genauso, wie zu Beginn ihrer Beziehung. Oft wird berichtet, dass die Liebe sogar deutlich intensiver ist.

Es braucht keine verrückten Stellungen, um sich dessen bewusst zu sein. Stattdessen lieben sich die beiden körperlich, wie es ihnen am besten gefällt. Man kennt sich in- und auswendig. Genau deswegen muss niemand mit Kamasutra-Wissen prahlen, sondern kann sich entspannt auf das verlassen, was beiden gefällt.

  • Die eigene Lieblingsstellung: Welche Stellung es auch sein mag, das spielt keine Rolle. Wer in einer festen und langjährigen Beziehung immer wieder Sex in der gleichen Stellung vornimmt, macht durchaus alles richtig. Man hat das Ideal gefunden, zelebriert es regelmäßig und genießt die gewohnte Stellung. Diese Routine ist nicht schlecht. Ganz im Gegenteil: Sie sorgt ebenso zuverlässig für schöne Momente und Orgasmen. Aufregung ist nicht nötig, es geht schließlich um das Verwöhnen und Genießen.
  • Mal etwas Neues erleben: Wem es doch einmal etwas langweilig werden sollte, kann mit Sexspielzeug experimentieren. Viele Paare, die schon lange zusammen oder verheiratet sind, können dadurch noch mal etwas ganz Neues erleben. Oft kommt dieser Moment nach den ersten zwei Jahren der Beziehung. Dabei werden nicht nur Spielzeug ausprobiert, sondern manchmal auch neue Stellungen oder erotische Massagen. Alles Dinge, für die viel Vertrauen benötigt wird.

Fazit: Wie viel sagt die Sexstellung über die Partnerschaft aus?

Eigentlich gar nicht so viel, sie ist eher ein Zeichen des Vertrauens und des Beziehungsfortschrittes. Anfangs lieben sich die Partner vor allem zögerlich – oder genau das Gegenteil und es wird sehr wild. All das ist jedes Mal anders und allein von den beiden Partnern abhängig. Es gibt hier keine Regel, die besagt, was gut oder schlecht ist. In einer langjährigen Beziehung wiederum gehört Routine zum Alltag – doch auch das ist nicht schlecht. Sie sorgt stattdessen dafür, dass wir zwar nicht mehr viel Ausprobieren (wenn nicht gewünscht), aber dafür zuverlässig Erfüllung und Glück finden. Genau das wollen wir doch – ganz egal, in welcher Stellung.